Die vielen Vorschriften in der Vorlage zur Überbauung des Areals Viererfeld sind störend. Die Lindernung der Wohnungsnot und die Bereitstellung von Wohnraum für qualifizierte Arbeitskräfte und gute Steuerzahler geht den ideologischen Grabenkämpfen vor. Darum stimme ich dieser Vorlage zu.
Von Ideologien getriebene Vorschriften über Anzahl Parkplätze für Autos und Velos, Einschränkungen bezüglich der Auswahl der Investoren, sind unschön. Solches hat die rot-grüne Mehrheit im Stadtrat in die Vorlage zur Überbauung des Areals Viererfeld geschrieben.
Das läuft einem liberal denkenden Bürger gegen den Strich.
Trotzdem lohnt es sich hier, anstatt Links – Rechtsschemen zu bedienen, Pragmatismus an den Tag zu legen. Bern braucht dringend Wohnraum. Bern braucht qualifizierte Arbeitskräfte um die Basis für weitere wirtschaftliche Entwicklung zu schaffen. Bern braucht Steuerzahler um die Reputation als Steuerhölle loszuwerden.
Auf dem Viererfeld lässt sich ein attraktives Stadtquartier schaffen. Es besteht die Möglichkeit, rund 900 Wohnungen und Wohnraum für 2400 Menschen zu schaffen. Wenn sich die Stadt Bern weiterentwickeln will, braucht sie Wohnraum. Und zwar nicht erst in 20 Jahren, sondern jetzt.
Die Vorschriften zu Anzahl Parkplätzen sind störend. Einverstanden. Natürlich kann man argumentieren, wenn tatsächlich ein so grosses Interesse an gemeinnützigen Wohnungen besteht, dass man das nicht noch mit Regeln zementieren muss. Immerhin verfällt dieser Anspruch nach 5 Jahren, sollten sich keine Investoren für diesen Wohnungstyp finden.
Ein gewichtiges Gegenargument wurde nach der Genehmigung des kantonalen Richtplans aus dem Weg geräumt. Es ist nicht mehr nötig, dass das Land, welches auf dem Viererfeld bebaut wird, an einem anderen Ort im Kanton kompensiert wird.
Die Stadt Bern muss vorwärts kommen. Das tut sie viel eher mit einer Vorlage, der die Perfektion abgeht, aber das dringende Problem der Wohnungsnot verringert, als mit einer weiteren Warteschlaufe von 10 Jahren. Wie sagt man so schön: lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach.
Leave A Reply!